„Wir müssen nicht allzu viel Werbung machen“

Die Säch­sisch-Baye­ri­sche Stark­strom-Gerä­tebau GmbH (SBG) ist führender Hersteller von Verteil­transformatoren und Sonder­ge­räten. SBG entschied sich als einer der Ersten, den neuen Last­stu­fen­schalter ECOTAP VPD in ihre gere­gelten Verteil­trans­formatoren zu inte­grieren. Geschäfts­führer Erwin Birba­cher und Vertriebs­in­ge­nieur Michael Bühnert, berichten über ihre Erfah­rungen.


Um einen gere­gelten Verteil­trans­for­mator zu bauen, haben Sie sich für Last­stu­fen­schalter von Rein­hausen entschieden. Warum?

BIRBACHER: Für uns war es von Anfang an klar: Wir tun uns mit einem starken Partner zusammen, einigen uns auf die Schnitt­stellen und entwi­ckeln ein Produkt, das verläss­lich, betriebs­si­cher und vor allem schnell auf dem Markt ist. Unsere beiden Unter­nehmen haben eine hervor­ra­gende Repu­ta­tion und stehen für lang­jäh­rige Erfah­rung, Qualität und Lang­le­big­keit. Wenn wir heute sagen, dass wir SBG-Know-how mit Schal­ter­technik von Rein­hausen kombi­nieren, dann muss man nicht mehr allzu viel Werbung machen.

BÜHNERT: Ein wesent­li­cher Vorteil ist, dass wir eine Plug-&-Play-Lösung liefern, die für alle Anwender, die ihre Netz­qua­lität verbes­sern wollen, inter­es­sant ist. Dazu zählen neben den Versor­gungs­netz­be­trei­bern auch Indus­trie­be­triebe, die aufgrund sensi­bler Prozesse erhöhte Anfor­de­rungen an ein stabiles Span­nungs­band im Netz haben.

Was zeichnet den RONT mit ECOTAP VPD aus?

BÜHNERT: Ein zentraler Vorteil ist die Möglich­keit, den RONT in vorhan­dene Infra­struk­turen zu inte­grieren. Der Foot­print, also die Grund­fläche des RONT, ist nahezu iden­tisch mit der seines unge­re­gelten Pendants. Zudem kann er unter Last schalten und Schalt­schritte unter allen Bedin­gungen abschließen. Und: Wir decken das komplette Span­nungs­band mit einer Regel­band­breite von plus / minus zehn Prozent ab. So kann der RONT im Nieder­span­nungs­netz als direkter Regler oder auch zur Unter­stüt­zung, um das Mittel­span­nungs­netz zu stabi­li­sieren, einge­setzt werden. Außerdem verur­sacht der Schalter keine Zusatz­ver­luste: Das spielt nicht nur unter Effi­zi­enz­ge­sichts­punkten eine wich­tige Rolle, sondern auch im Hinblick auf die Wärme­ent­wick­lung.

War die Entwick­lung bis zur Seri­en­reife aufwendig?

BIRBACHER: Der Entwurf eines Funk­ti­ons­mus­ters geht bei uns sehr schnell. Letzt­lich handelt es sich um einen Trans­for­mator mit zusätz­li­chen Anzap­fungen. Diesen haben wir dann in vielen Entwick­lungs­schritten opti­miert. So wurden verschie­dene Wick­lungs- und Dros­sel­aus­füh­rungen erprobt. Im Ergebnis unserer Eigen­ent­wick­lung der Dros­seln und von deren Einbau­lage gelang es, die Zusatz­ver­luste in Brücken­po­si­tionen zu halbieren, die Baugröße und Schall­emis­sion noch weiter zu opti­mieren. Mit dem Wechsel auf das Wider­stands­schnell­schalt­prinzip des ECOTAP VPD konnten diese Punkte noch weiter verbes­sert werden. In allen Schritten haben wir eng mit Rein­hausen zusam­men­ge­ar­beitet und stark vonein­ander profi­tiert. Seit 2012 liefern wir seri­en­reife RONTs aus. Mitt­ler­weile etabliert er sich bei den Ener­gie­ver­sor­gern als Stan­dard­be­triebs­mittel.

Gab es schwie­rige Hürden während dieser Opti­mie­rungs­phase?

BÜHNERT: Das waren im Wesent­li­chen drei Punkte: Anspruchs­voll war zunächst die Abstim­mung der Schnitt­stellen zwischen Trans­for­mator, Schalter und Regel­technik. Und dann verhält sich ein Trans­for­mator mit Schalter anders als ein konven­tio­neller, was wir bei der Konstruk­tion berück­sich­tigen müssen. Der dritte Punkt war das Verhalten mit alter­na­tiven Isolier­me­dien. Durch die innen liegende Mechanik gab es hier  mit  Blick  auf  die  Betriebs­tem­pe­ratur einiges zu beachten.

Wie verlief die Inte­gra­tion in die laufende Produk­tion?

BIRBACHER: Wir sind es gewohnt, Sonder­lö­sungen zu produ­zieren. Deshalb war die Seri­en­fer­ti­gung kein Problem. Der Schalter ist sehr einfach ohne Spezi­al­werk­zeug zu inte­grieren. Übli­cher­weise verbauen wir in Verteil­trans­for­ma­toren span­nungslos schalt­bare Umsteller, die zur Anpas­sung an die Netz­span­nung entspre­chend einge­stellt werden. Das Prinzip ist im Grunde das gleiche. Der ECOTAP VPD ist nur etwas größer und schwerer im Verhältnis zu span­nungslos schalt­baren Schal­tern.

Wie schätzen Sie das Markt­po­ten­zial ein?

BIRBACHER: Etwa 70 Prozent der rund 1000 in Deutsch­land laufenden RONTs stammen aus unserem Hause SBG. Welche Märkte sich noch auftun, hängt natür­lich sehr vom Förde­rungs­ver­halten für alter­na­tive Ener­gien der jewei­ligen Regie­rungen ab. Wir sehen unter anderem weitere Poten­ziale durch den Ausbau der Infra­struk­turen für E‑Mobilität. Wir errei­chen haupt­säch­lich die Versor­gungs­netz­be­treiber und EVUs, selbst­ver­ständ­lich reali­sieren wir auch Projekte direkt mit Indus­trie­kunden und Unter­nehmen für alter­na­tive Ener­gie­er­zeu­gung. Wir können zum Beispiel Wind­ener­gie­an­lagen mit Rege­lungs­technik versorgen. Damit erfolgt schon die Einspei­sung in der opti­malen Span­nungs­qua­lität. Insge­samt befinden wir uns mit dem RONT in einem Wachs­tums­markt.


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