Das perfekte Wetter für eine Kabel­prü­fung!

Lange Seekabel in Offshore-Wind­parks lassen sich künftig nur noch per Resonanz­verfahren prüfen. Dafür gibt es jetzt ein Prüf­system, das auch widrigen Bedin­gungen vor Ort stand­hält.


So kann’s gehen: Kurz vor der Winter­saison tritt ein unbe­kanntes Pro­blem in einem Offshore-Wind­park auf. Keiner kann noch so rasch vor Ende der Saison und bei diesem Wetter eine Hoch­span­nungs­prü­fung vor Ort durch­führen. Mona­te­lang blasen also die Winter­stürme und versetzen die Rotoren in Dauer­schwung — doch niemand hat etwas davon.

Die erzeugte elek­tri­sche Leis­tung kann an Land nicht genutzt werden. Das schlechte Wetter und die nied­rigen Tempe­ra­turen erlauben keine Arbeiten vor Ort, sodass die Tech­niker bis mindes­tens April warten müssen, um vor Ort den Grund der Störung heraus­zu­finden. Unter­dessen schielt der Anla­gen­be­treiber ständig auf seinen Kalender: An jedem einzelnen Tag, an dem er keine Leis­tung ins Netz einspeisen kann, verliert er Geld. Wann wird es endlich wieder Sommer?

Was es also braucht, sind prak­ti­kable, wetter­feste Offshore-Prüf­sys­teme.

Konven­tio­nelle Prüf­sys­teme zur Unter­su­chung von Kabeln sind nicht für die Bedin­gungen einer Offshore-Platt­form ausge­legt. Sowohl salz­hal­tige Luft als auch Regen, Schnee oder heftiger Seegang schließen einen sicheren Betrieb aus. Bewährte Möglich­keiten bei Vor-Ort-Prüfungen an Land, wie zum Beispiel der Einsatz von Zelten, helfen hier nicht weiter. Ebenso ist der Trans­port von Mate­rial und Mensch mit Spezi­al­schiffen oder Heli­ko­ptern schwierig und muss lange im Voraus geplant werden. Die Zeit­fenster, in denen die Wind­parks über­haupt erreichbar sind, betragen nur ein paar Monate im Jahr. Was es also braucht, sind prak­ti­kable, wetter­feste Offshore-Prüf­sys­teme.

Neuer Prüf­stan­dard

Die Leis­tungs­fä­hig­keit der Wind­kraft­ge­ne­ra­toren nimmt gene­rell zu. Darum wird derzeit überall die Betriebs­span­nung der Verbin­dungs­kabel von den Wind­kraft­an­lagen zur Sammel- und Verbindungs­plattform auf 66 Kilo­volt erhöht. Das Design dieser Kabel entspricht eher einem Hoch­span­nungs- als einem Mittel­span­nungs­kabel, weshalb sich die Fach­leute der Inter­na­tional Elec­tro­tech­nical Commis­sion IEC im neuen Stan­dard IEC 63026 entschieden haben, neben dem SOAK-Test — einer 24-Stunden-Prüfung bei Nenn­span­nung — nur noch die Reso­nanz­prü­fung für Betriebs­span­nungen größer 36 Kilo­volt zuzu­lassen.

Alter­na­tive Prüf­me­thoden können bei diesen Kabeln nur sehr schwer Monta­ge­fehler an Muffen und Endver­schlüssen finden — diese sind jedoch in über der Hälfte der Fälle die Ursache für Störungen!

RESONANZ­PRÜFVERFAHREN

Das Resonanzprüf­verfahren bildet die Bean­spru­chung eines Kabels im Normal­be­trieb bei Nenn­span­nung und annä­hernder Netz­fre­quenz nach. Hierfür wird ein Schwing­kreis aus Prüf­drossel (Induk­ti­vität) und Kabel­prüf­ling (Kapa­zität) aufge­baut. Die variable Frequenz (10—500 Hertz) der Prüf­anlagen­einspeisung wird auto­ma­tisch auf die der Resonanz­frequenz des Prüf­kreises einge­stellt, was die notwen­dige Einspeise­leistung mini­miert.

Störungs­ur­sa­chen bei Offshore-Kabel­­sys­temen

Über die Hälfte aller Störungs­fälle geht auf Installations­fehler zurück. Resonanz­prüfungen erkennen diese zuver­lässig.

Keine Korro­sion

Aus diesen beiden Gründen — Seewetter und Stan­dar­di­sie­rung der IEC — hat HIGHVOLT nun ein Offshore-Prüf­system entwi­ckelt, das die Anfor­de­rungen für die Vor-Ort-Prüfung auf hoher See erfüllt. Die Tech­no­logie basiert auf den bewährten HIGH­VOLT-Reso­nan­z­­prüf­sys­temen, die schon lange hundert­fach überall auf der Welt im Einsatz sind.

Die Inge­nieure in Dresden haben jedes einzelne Bauteil auf seine Taug­lich­keit für den Offshore-Einsatz geprüft.

Die Anpas­sungen finden sich in den Details: Die Inge­nieure in Dresden haben jedes einzelne Bauteil auf seine Taug­lich­keit für den Offshore-Einsatz geprüft und gege­be­nen­falls ertüch­tigt oder neu entwi­ckelt. Beispiele dafür sind die Verwen­dung korro­si­ons­freier Mate­ria­lien, denen Salz­was­ser­spritzer nichts anhaben, geschirmte und offshore-zerti­fi­zierte Steck­ver­binder sowie ein gasiso­liertes Modul zur sicheren und störungs­freien Verbin­dung von Anlagen­komponenten und Span­nungs­mes­sung.

Mit diesem Prüf­system von HIGHVOLT gewinnen Anla­gen­be­treiber, Kabel­her­steller und Prüf­dienst­leister die nötige Flexi­bi­lität, um die Funk­tion komplexer elek­tri­scher Offshore-Infra­struktur durch­ge­hend sicher­stellen zu können.

Und sollte kurz vor Ende der nächsten Prüf­saison mal etwas zwacken, verfügen sie nun über das geeig­nete Mittel, die Anlagen noch schnell zu über­prüfen, den Fehler zu beheben und die Kraft der Winter­winde voll zu nutzen.


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Katja Vogt beant­wortet gerne Ihre Fragen:
 k.vogt@highvolt.com


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