Kleiner, schneller zu installieren und einfach schöner: So könnten schon bald Strommasten aussehen.
Immer wieder regen sich Widerstände gegen Strommasten, die nach Ansicht vieler „die Landschaft verschandeln“. Und diese Widerstände könnten weiter zunehmen: Denn um die Energiewende zu stemmen, sind immer mehr Stromtrassen notwendig. Mit dem Composite Pylon will BYSTRUP eine Alternative zu herkömmlichen, ästhetisch wenig ansprechenden Strommasten bieten. Für das ambitionierte Vorhaben tat sich das dänische Designbüro mit Valmont SM, Nexans, Dervaux und Power Composites (PC) zusammen.
„Wir freuen uns sehr, Teil dieses spannenden Projekts zu sein. Mit dem Composite Pylon soll ein Beitrag dazu geleistet werden, den für eine Energiewende dringend notwendigen Aus- und Umbau der Stromnetze zu beschleunigen“, sagt Matthias Domm, technischer Projektleiter bei PC. Zusammen legten alle fünf Projektpartner der EU einen Antrag über ein neues Strommasten-Design vor, das sich besser in die Landschaft einfügt. Im November 2019 lag die Genehmigung vor, nun sollen drei Prototypen produziert werden. Mit den Tragarmen zeichnet PC dabei für zentrale Elemente der Masten verantwortlich.
Silikonbeschirmte Verbundhohlisolatoren bilden die von der Reinhausen Power Composites entwickelten und von Reinhausen France produzierten Tragarme des Composite Pylons.
Ästhetisch ansprechend, kompakt und im Handumdrehen aufgebaut — so soll der Composite Pylon den Netzausbau der Energiewende vorantreiben.
Die Masten sollen alle 360 Meteraufgestellt werden und zweimal 400 Kilovolt oder mehr führen können.
Die Tragarme bestehen aus silikonummantelten Verbundhohlisolatoren. Dadurch nehmen sie nicht nur die Lasten der Leiterseile auf und leiten sie in den Mast, sondern erfüllen gleichzeitig auch die Funktion der elektrischen Isolierung. Es werden daher keine zusätzlichen Hängeisolatoren wie bei herkömmlichen Stahlgittermasten benötigt. So ist der Composite Pylon deutlich kleiner als 56 Meter. Weitere Vorteile sind die einfachere Wartung und die schnellere Installation. An einem Tag soll ein Mast aufgestellt sein.
Für den Standfuß des Pylonen braucht es kein so großes Fundament wie für herkömmliche 400-Kilovolt-Masten und er lässt sich leicht per Hubschrauber transportieren. So können die Masten der Zukunft auch an schwer zugänglichen Orten aufgestellt werden. 2021 sollen drei der neuartigen Masten zu Demonstrationszwecken in Dänemark aufgestellt werden. Einige Betreiber denken bereits darüber nach, erste Strommasten testweise in ihr bestehendes Netz zu integrieren.
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M.Surnic@reinhausen.com