Heiße Kisten

Die Trans­for­ma­to­ren­flotte zur Netz­steue­rung dyna­misch über­lasten: Zukunfts­musik? Weit gefehlt. Die PSI Soft­ware AG und Rein­hausen arbeiten bereits daran.


Energie­netze in Zeiten mit einem wach­senden Anteil vola­tiler rege­ne­ra­tiver Ener­gien effi­zient zu managen stellt die Strom­wirt­schaft welt­weit vor immer größere Probleme. Um kosten­in­ten­sive, unge­plante Schalt­vor­gänge in den Umspann­werken (Redis­patch) zu redu­zieren, sind viele Netz­be­treiber dazu über­ge­gangen, Betriebs­mittel wie beispiels­weise Kabel und Leitungen syste­ma­tisch dyna­misch zu über­lasten und so Spitzen zu puffern.

„Bei Frei­lei­tungen sind dyna­mi­sche Betriebs­mit­tel­grenzen bereits tägliche Praxis. Andere Kompo­nenten wie Kabel, Sammel­schienen oder E‑Spulen können wir auch schon entspre­chend steuern. Sie werden in einigen Fällen eben­falls bewertet und fließen in die Netz­si­cher­heits­rech­nung mit ein“, berichtet Erik Herold, Bereichs­leiter Entwick­lung in der Divi­sion Produkt­ent­wick­lung bei der PSI Soft­ware AG, einem führenden Anbieter von Lösungen für Leit­stellen.

Dass Leis­tungs­trans­for­ma­toren noch nicht in den Fokus geraten sind, liegt aus Sicht von Tobias Gruber, der bei Rein­hausen für die Digi­ta­li­sie­rung dieser Betriebs­mittel verant­wort­lich zeichnet, in erster Linie an der wesent­lich höheren Komple­xität, die eine dyna­mi­sche Steue­rung bedeutet.

Gruber erklärt: „Um einen Leis­tungs­trans­for­mator über Last fahren zu können, benö­tigen wir ein umfas­sendes Bild über den aktu­ellen Gesund­heits­zu­stand. Nur dann lassen sich ther­mi­sche Reserven gefahrlos mobi­li­sieren. Diese Daten liefert heute unser System ETOS® (Embedded Trans­former Opera­ting System). Damit sind wir in der Lage, Leistungs­transformatoren wesent­lich feiner zu steuern.“

Modu­lare Intel­li­genz

ETOS® ist das welt­weit erste offene Betriebs­system für intel­li­gente Trans­for­ma­toren. Um Netz­be­treiber in die Lage zu versetzen, das ganze Poten­zial der Trans­for­ma­toren für die Netz­füh­rung zu nutzen, sind die PSI Soft­ware AG und Rein­hausen eine Tech­no­lo­gie­part­ner­schaft einge­gangen. Derzeit inte­grieren die Spezi­alisten die modu­lare System­lö­sung in die Leit­stel­len­soft­ware PSIcon­trol. Erik Herold meint dazu: „Da ETOS® konse­quent auf offenen Stan­dards basiert, können wir die Inte­gra­tion sehr effi­zient umsetzen.“

Wer das Poten­zial seiner Trans­for­ma­to­ren­flotte zur Netz­steue­rung nutzen möchte, muss Last- und Wetter­­pro­gnosen mit dem Gesund­heits­zu­stand der Trans­for­ma­toren abglei­chen. ETOS® ist der Schlüssel dazu.

Ab 2020 haben dann alle PSI-Kunden die Möglich­keit, auf der Basis von Progno­se­daten (zu Wetter und Netz­aus­las­tung) sowie Zustands­daten die Über­last­fä­hig­keit ihrer Trans­for­ma­toren für die nächsten 24 Stunden zu steuern. Dank ETOS® lassen sich die Kühl­sys­teme intel­li­gent steuern, um den Trans­for­mator präventiv vorzu­kühlen.

„Da ETOS® konse­quent auf offenen Stan­dards basiert, können wir die Inte­gra­tion sehr effi­zient umsetzen.“Erik Herold, Bereichs­leiter Entwick­lung in der Divi­sion Produkt­ent­wick­lung bei der PSI Soft­ware AG

Für Erik Herold von der PSI Soft­ware AG gibt es durch die Verknüp­fung der Leit­stel­len­soft­ware mit ETOS® sogar noch einen weiteren Vorteil: „Auf der einen Seite steht die höhere Netz­aus­las­tung, auf der anderen ein scho­nender Umgang mit dem Betriebs­mittel Trans­for­mator.“

Rein­hausen-Spezia­list Gruber unter­streicht: „Asset-Manager haben mit ETOS® eine wesent­lich genauere Grund­lage für die Entschei­dung, wie sie ihre Betriebs­mittel einsetzen. Denn Last­fluss­steue­rung, Gesund­heits­zu­stand und Lebens­dauer sind beim Trans­for­mator untrennbar mitein­ander verknüpft.“


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Tobias Gruber ist für Sie da:
t.gruber@reinhausen.com


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