Die USA sind der zweitgrößte Stromproduzent der Welt. Doch die Modernisierung der Infrastruktur stellt das Hightech-Land vor große Aufgaben. Regelbare und digitale Transformatoren helfen dabei, eine ganze Reihe von Herausforderungen zu meistern und das bestehende Netz fit für die Zukunft zu machen.
4.406,4 Terawattstunden, das sind rund 16 Prozent der Weltproduktion, werden durch die Stromnetze der USA transportiert. Mit rund 400.000 Kilometern Hochspannungsleitungen, Tausenden von Umspannwerken und Trafostationen sowie über 1.700 Verteilnetzbetreibern ist das US-amerikanische Stromnetz eines der größten und komplexesten technischen Systeme der Welt. Über 3.000 Unternehmen sind an der Stromversorgung beteiligt und liefern einen Energie-Mix, bei dem erneuerbare Energien (EE) eine immer größere Rolle spielen. So ist der Anteil der EE von etwa zehn Prozent im Jahr 2010 auf heute über 22 Prozent gestiegen.
Die wichtigsten Quellen bleiben Solar- und Windkraft. Gezielte staatliche Unterstützungen, wie beispielsweise durch den 2022 unterzeichneten Inflation Reduction Act (IRA), haben bereits zu bedeutenden Investitionen in diese Technologien geführt. 2023 verfügten die USA über eine installierte Windkapazität von mehr als 130 Gigawatt und eine installierte Solarkapazität von etwa 120 Gigawatt. Und laut der U.S. Energy Information Administration (EIA) soll der Anteil der Erneuerbaren im Strommix der USA bis 2050 auf etwa 44 Prozent wachsen.
16
Prozent
des Stroms weltweit werden durch die Stromnetze der USA transportiert.
1700
Netzbetrieber
gibt es in den USA, das damit eines der komplexesten Netze weltweit hat.
Mehr Strom durch alte Netze
Doch die hoch gesteckten Klimaziele treffen auf eine in weiten Teilen veraltete Infrastruktur. Laut Berichten des US-Energieministeriums (DOE) und Organisationen wie dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) stammen Teile der heutigen Stromnetze, wie etwa Übertragungsleitungen und Transformatoren, noch aus den 1960er- oder sogar den 1950er-Jahren. Etwa 70 Prozent der Übertragungsleitungen in den USA sind über 25 Jahre alt. Der Ausbau der Übertragungsnetze und die Beseitigung von Netzengpässen sind deshalb die entscheidenden Aufgaben, um die Integration der Erneuerbaren voranzutreiben und die Klimaziele zu erreichen.
„Und das betrifft alle Netzebenen“, weiß Robert Vary, CEO und President von Reinhausen Manufacturing, und ergänzt: „Von privaten Solaranlagen auf dem Hausdach bis zu großen Offshore-Windparks und Solarparks, es muss künftig immer mehr Strom ins Netz. Verzögerungen beim Netzanschluss, hohe Kosten für die Aufrüstung bestehender Systeme und Ineffizienzen stellen Hürden dar und stehen deshalb den Wachstumszielen der EE entgegen.“ ( Siehe Interview mit Robert Vary).
„Von privaten Solaranlagen auf dem Hausdach bis zu großen Offshore-Windparks und Solarparks, es muss künftig immer mehr Strom ins Netz.“
Robert Vary, CEO und President von Reinhausen Manufacturing
Hier setzen beispielsweise Programme zur Modernisierung der Netze wie die Federal-State Modern Grid Deployment Initiative oder das Bipartisan Infrastructure Law an: Diese Initiativen zielen darauf ab, die Netzkapazitäten und die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, und zwar allein durch Modernisierung der bestehenden Infrastruktur und den Einsatz moderner Technik wie netzverbessernder Technologien. Das Ziel: Die Übertragungsleistung des bestehenden Stromnetzes soll so ohne den Zubau neuer Leitungen verdoppelt werden.
Aussagen der International Energy Agency (IEA) und des National Renewable Energy Laboratory (NREL) weisen darauf hin, dass die Modernisierung der Infrastruktur, vor allem durch digitalisierte Transformatoren und Regeltransformatoren, eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Netzstabilität spielen könnte. Diese Technologien ermöglichen eine bessere Steuerung des Stromflusses und helfen, die Netze flexibler und widerstandsfähiger gegen Lastschwankungen und extreme Wetterereignisse zu machen.
130
Gigawatt
beträgt die installierte Windkapazität in den USA.
44
Prozent
So hoch ist bis 2050 der Anteil der Erneuerbaren im Strommix der USA.
So hebt die IEA in ihrem Bericht zur Power System Transformation hervor, dass die Netzflexibilität durch digitale Technologien verbessert werden kann. Transformatoren lassen sich überwachen und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität, Zuverlässigkeit und Resilienz der Netze. Das NREL betont darüber hinaus die Möglichkeiten zur vorausschauenden Wartung. Mit digitalisierten Transformatoren können Ausfälle reduziert und die Effizienz gesteigert werden. Zudem ist eine kontinuierliche Überwachung von Betriebsparametern möglich. Der Vorteil: weniger Ausfälle und weniger Wartungskosten.
Mit digitalen Trafos die Effizienz der Netze steigern
Überalterung ist nicht nur ein Merkmal, das die technische Infrastruktur beschreibt, sondern es trifft auch auf die Situation in den Belegschaften der Unternehmen im US-Energiesektor zu. Laut dem 2023 U.S. Energy Employment Report (USEER) des U.S. Department of Energy stehen viele Beschäftigte in technischen Positionen im Energieversorgungsbereich kurz vor dem Ruhestand. In den nächsten zehn Jahren gehen den Unternehmen viele erfahrene Spezialisten und ihr Know-how verloren, die sich angesichts des Fachkräftemangels nicht einfach ersetzen lassen. Auch hier kann die Digitalisierung des Transformators einen wichtigen Beitrag leisten.
Digitale Technologien spielen also auch in den USA eine zentrale Rolle, um den Übergang zu einem nachhaltigen Energiesystem zu beschleunigen, indem sie sowohl die Netzstabilität als auch die Integration erneuerbarer Energien unterstützen. Reinhausen leistet seinen Beitrag dazu.

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