„Bei den Mega­ci­ties von heute lässt sich beob­achten, was auf die Strom­welt von morgen zukommt.“

TRANSFORM, die inter­na­tio­nale Konfe­renz für Spezia­listen aus der Trans­for­ma­to­ren­in­dus­trie widmet sich dieses Jahr in Hong­kong dem Thema Mega­citys. Geschäfts­führer Michael Rohde erklärt, was die Urba­ni­sie­rung der Welt für die Strom­netze von morgen bedeutet.


Warum ist das Thema Mega­citys so wichtig?

Weil riesige Ballungs­räume die Zukunft sind. Nach der Defi­ni­tion der Vereinten Nationen ist eine Mega­city eine Stadt mit mehr als zehn Millionen Einwoh­nern. Schon heute gibt es 28 solcher Mega­städte, in denen fast eine halbe Milli­arde Menschen wohnen. Heute leben 55 Prozent der Welt­be­völ­ke­rung in urbanen Räumen, im Jahr 2050 werden es zwei Drittel sein. Am Beispiel bereits bestehender Mega­citys lässt sich wie unter einem Brenn­glas studieren, was das für die künf­tigen Strom­netze bedeutet.

Michael Rohde, Geschäfts­führer der Maschi­nen­fa­brik Rein­hausen (© Helmut Koch)

Was sind die größten Heraus­for­de­rungen für die Strom­ver­sor­gung?

Gemeinsam mit einer Bera­tungs­firma haben wir eine Studie durch­ge­führt und drei zentrale Punkte heraus­ge­ar­beitet. Ein beson­ders wich­tiger Aspekt ist das Thema Resi­lienz. Die Belas­tungen der Strom­netze nehmen zu. Deshalb ist es wichtig, dass die Ener­gie­ver­sor­gung nicht bei jeder Störung komplett zusam­men­bricht. Eine intel­li­gente Netz­füh­rung, die auch ermög­licht, Netze gezielt unter Über­last zu betreiben, wird daher wesent­lich sein. Das funk­tio­niert nur – und dies ist die zweite elemen­tare Erkenntnis der Studie – mit intel­li­genten Betriebs­mit­teln.

50 Prozent der Mega­citys befinden sich in Asien. Auch deshalb fiel als Austra­gungsort der nächsten Trans­form die Wahl auf Hong­kong.

Für Versorger ist es nämlich von zentraler Bedeu­tung, den Zustand und damit die Zuver­lässigkeit und Verfüg­bar­keit ihrer Betriebs­mittel zu kennen. Der dritte Punkt betrifft die Effi­zienz: Wie schaffen wir es, große Mengen an Strom möglichst kosten­günstig und mit mini­malen Verlusten in die Mega­citys zu trans­por­tieren? Auch das disku­tieren wir auf der TRANSFORM.

Wie steht es um das Thema Sicher­heit?

In dicht besie­delten Regionen sind die Gefah­ren­ab­wehr und auch Umwelt­schutz­aspekte natür­lich von zentraler Bedeu­tung. Niemand möchte, dass mitten in einer Stadt 300 Tonnen Mine­ralöl anfangen zu brennen. Wenn wir an die Trans­for­ma­toren von morgen denken, müssen wir in die Über­le­gungen auf jeden Fall auch alter­na­tive Isolier­flüs­sig­keiten mitein­be­ziehen.

Kann ein Format wie die TRANSFORM dazu beitragen, Antworten und Lösungen für die großen Zukunfts­fragen zu finden?

Ein Bestand­teil der Konfe­renz ist das Inno­va­tion Lab. Hier erar­beiten wir gemeinsam mit den Besu­chern, wie die Trans­for­ma­toren von morgen bezogen auf die Anfor­de­rungen der Mega­citys aussehen könnten. Die vergan­genen Konfe­renzen haben gezeigt, wie fruchtbar diese Zusam­men­treffen von rund 400 Experten der Branche sind. Aus vielen Ideen, die dort disku­tiert wurden, sind bereits reale Anwen­dungen entstanden.

Haben Sie ein Beispiel?

ETOS, unsere System­lö­sung zur Über­wa­chung, Rege­lung und Digitali­sierung von Leis­tungs­trans­for­ma­toren. Das Konzept haben wir 2015 auf der TRANSFORM in Wien noch als Vision präsen­tiert. Heute ist es welt­weit im Einsatz.

REINHAUSEN INSIDE

Seit 1998 richtet MR die TRANSFORM gemeinsam mit weiteren Premi­um­zu­lie­fe­rern als Part­ner­firmen aus. Die Konfe­renz und Ausstel­lung, die sich an Trafo­her­steller, Netz­be­treiber und die Indus­trie richtet, findet alle drei Jahre statt — dieses Jahr im September in Hong­kong.


Sind Sie inter­es­siert?
Alle Infor­ma­tionen finden Sie hier: www.transform-hongkong-2019.net


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