„PST ersetzen Redis­patch und amor­ti­sieren sich in kurzer Zeit.“

Ohne Jürgen Koll­manns­ber­gers Ausle­gung der Last­stu­fen­schalter geht kein Phasen­schieber ans Netz.

Damit Phasen­schieber-Trans­for­ma­toren (PST) in Betrieb genommen werden können, führen Experten wie Jürgen Koll­manns­berger vorher Ausle­gungen der verbauten Last­stu­fen­schalter durch. Der Elek­tro­in­ge­nieur unter­stützt den MR-Vertrieb seit vielen Jahren und berechnet Schal­ter­aus­le­gungen für HGÜ-Trafos, Ofen­trafos, Shunt­re­ak­toren und auch Phasen­schieber — davon inzwi­schen über 140! Hier erklärt er, worauf es ankommt.


Wenn Sie Stufen­schalter für Phasen­schie­ber­trafos wie die in Würgau auslegen, worauf kommt es dabei an?

Ich muss wich­tige Eckwerte wie etwa die gefor­derte Über­last, die Kurz­schluss­im­pe­danz des Trafos, das Isolier­me­dium und den Leis­tungs­faktor cos phi mit bestimmten Leis­tungs­daten des Schal­ters wie der maximal zuläs­sigen Schalt­leis­tung, der Vorwäh­ler­schalt­leis­tung und der Isolier­fä­hig­keit des Wählers in Einklang bringen. Das spielt eine große Rolle für den sicheren, zuver­läs­sigen Anla­gen­be­trieb. Es kann gut sein, dass zwei bis fünf Durch­läufe nötig sind, bis ein Auftrag erteilt wird.

Wie lange dauert es von einer PST-Beauf­tra­gung bis zur Inbe­trieb­nahme?

Ein bis zwei Jahre. MR ist aber schon vorher bei der Ange­bots­er­stel­lung invol­viert. Da meist mehrere Trafo­her­steller anbieten, müssen wir für ein Projekt manchmal vier bis fünf Ausle­gungen gleich­zeitig durch­führen. Das ist sehr zeit­in­tensiv und bedarf vieler Abklä­rungen.

Amor­ti­sieren sich die Inves­ti­tionen in einen Phasen­schieber?

Ja, in der Regel nach einem halben bis einem Jahr. PST regeln die vermehrte Einspei­sung von Grün­strom, der sich auf die Last­flüsse im Netz auswirkt. Damit ersetzen sie teure Redis­patch-Maßnahmen. Phasen­schieber werden auch im euro­päi­schen Strom­handel benutzt, wenn es um Ener­gie­bezug bei güns­tigen Preisen und Verkauf bei hohen Preisen geht. Die Amor­ti­sie­rungs­zeit ist hier sehr kurz.

Viele Ausle­gungen, viel Erfah­rung — erin­nern Sie sich an persön­liche High­lights?

Die gibt es immer wieder. Beispiels­weise rief mich vor Kurzem ein Kunde am Frei­tag­nach­mittag vom Flug­hafen aus an und bat um tech­ni­sche Unter­stüt­zung. Es sollte schnell gehen. Ich erstellte die Präsen­ta­tion mit meinen Berech­nungs­er­geb­nissen bis Sams­tag­mittag. Der Kunde war sehr angetan von der unkom­pli­zierten und schnellen Unter­stüt­zung, und am Ende konnte er den Auftrag gewinnen. So etwas bleibt einem natür­lich in guter Erin­ne­rung.


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