Die Vernet­zung der Meere

Wie lässt sich der Wind­strom in Nord- und Ostsee am besten einsam­meln und an die Anrai­ner­staaten verteilen? Die Vision: Mit einem Netz aus künst­li­chen Inseln.

1 Prin­zessin-Elisa­beth-Insel

So, wie es aussieht, wird diese Insel die erste künst­liche Ener­gie­insel der Welt sein. Der belgi­sche Über­tra­gungs­netz­be­treiber Elia möchte sie 45 Kilo­meter vor der Küste Belgiens errichten. Baustart ist bereits 2024. Wenn das Projekt 2030 abge­schlossen ist, werden in der Region um die Insel auf einer Fläche von rund 285 Quadrat­ki­lo­me­tern 3,5 Giga­watt Strom produ­ziert. Dieser fließt via Seekabel ans belgi­sche Fest­land, aber auch zur Ener­gie­insel vor Thors­minde und zum Verei­nigten König­reich. Die Insel ist so konzi­piert, dass sie sich später modular erwei­tern lässt.

2 Inseln auf der Dogger­bank

Die Dogger­bank ist eine unter dem Meer liegende etwa 300 bis 350 Kilo­meter lange und bis zu 120 Kilo­meter breite Sand­bank, die in der letzten Eiszeit eine Land­brücke zwischen Groß­bri­tan­nien und Däne­mark war. Sie ist teil­weise nur 13 Meter tief und daher bestens für Offshore-Wind­parks mit einer Gesamt­ka­pa­zität von 100 Giga­watt geeignet. Voraus­sicht­lich ab den frühen 2030ern sollen die Anlagen den Betrieb aufnehmen. Eine oder mehrere Inseln könnten auf der Dogger­bank aufge­schüttet werden und den Strom einsam­meln, der dann nach Groß­bri­tan­nien, Norwegen und Belgien geleitet wird.

3 Insel vor Thors­minde

80 Kilo­meter vor der Nord­see­küste von Thors­minde plant Däne­mark eine etwa zwölf Hektar große Ener­gie­insel. Drei Giga­watt Strom könnte sie nach der ersten Ausbau­stufe liefern, später sollen es einmal zehn Giga­watt sein, die dann insge­samt sieben umlie­gende Wind­farmen mit etwa 470 Wind­tur­binen bereit­stellen. Auch Elek­tro­ly­se­an­lagen für die Wasser­stoff­pro­duk­tion sind geplant. Däne­mark, Belgien und Deutsch­land sollen den sauberen Wind­strom beziehen. Ursprüng­lich sollte die Insel ab 2033 ans Netz gehen, doch momentan liegen die Pläne auf Eis, bis Inves­toren für das Projekt gefunden sind.

4 Born­holm Energy Island

Zwar handelt es sich bei diesem Vorhaben nicht um eine künst­liche Insel, aber dafür soll die Urlaubs­insel Born­holm in der Ostsee ab etwa 2030 eben­falls als Ener­giehub mit Konverter, Umspann­werk und einem Terminal zur Vertei­lung des Wind­stroms dienen, den Offshore-Anlagen etwa 15 Kilo­meter südwest­lich der Küste produ­zieren. Mindes­tens drei Giga­watt Leis­tung werden voraus­sicht­lich instal­liert. Ein Kabel soll den Strom über Seeland (Däne­mark) weiter bis nach Deutsch­land liefern.

300

Giga­watt

Strom sollen in der Nordsee bis 2050 produ­ziert werden. Das reicht für 300 Millionen Haus­halte. Aktuell sind es 30 Giga­watt, bis 2030 sind 120 Giga­watt ange­strebt.

REINHAUSEN INSIDE

Rein­hausen bietet schon heute Produkte, Lösungen und Services für mari­time Offshore-Anwen­dungen, die auch für die Ener­gie­inseln geeignet sind.
Eine Über­sicht.

Span­nungs­re­ge­lung

Die Span­nungs­re­ge­lung auf See ist deut­lich heraus­for­dernder als sie es an Land ohnehin schon ist. Mit den Stufen­schal­tern und weiteren Einrich­tungen von MR lässt sich ein stabiles Netz aufbauen.

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Intel­li­gente Betriebs­mittel

Mit der Auto­ma­ti­sie­rungs­lö­sung ETOS® in Kombi­na­tion mit intel­li­genten Sensoren lassen sich Trans­for­ma­toren über­wa­chen und steuern. Somit ist jeder­zeit ein genaues Abbild des Betriebs­zu­stands möglich. Zudem hilft die Digi­ta­li­sie­rungs­lö­sung bei komplexen Netz­füh­rungs­auf­gaben, zum Beispiel durch die tempo­räre Über­las­tung des Trans­for­ma­tors.

Mehr Infos unter:
www.reinhausen.com/de/automation

Saubere Netze

Auf hoher See fehlen netz­sta­bi­li­sie­rende Kraft­werke. Mit den GRIDCON® STATCOM-Systemen lassen sich auch auf dem Meer span­nungs­sta­bi­li­sie­rende und last­fluss­op­ti­mie­rende Maßnahmen reali­sieren.

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Prüf­technik für die Kabel

Ein Defekt in einem Seekabel wäre fatal für die Strom­ver­sor­gung an Land. HIGHVOLT bietet wetter­feste Offshore- Prüf­sys­teme, die speziell für den Einsatz auf hoher See konzi­piert sind, um mögliche Defekte am Kabel früh­zeitig zu erkennen.

Mehr Infos unter:
www.highvolt.com

Robuste Isola­toren

Salz­nebel und Feuch­tig­keit sind für Isola­toren äußerst schäd­lich. Die Verbund­hohl­iso­la­toren von Rein­hausen Power Compo­sites sind für den Einsatz auf dem Meer bestens geeignet, da die Beschir­mung aus Silikon ist. Dieses ist hydro­phob, also wasser­ab­wei­send, und verhin­dert die Abla­ge­rung von Salz.

Mehr Infos unter:
www.reinhausen.com/de/highvoltageinsulators

Lösungen für die Elek­tro­lyse

Ein Teil des Wind­stroms kann direkt auf dem Meer für die Elek­tro­lyse von Wasser­stoff verwendet werden. Mit Vakuum-Last­stufen- schal­tern der VACUTAP®-Baugruppe in Kombi­na­tion mit den Power-Quality- Lösungen von MR lassen sich die Leis­tung sowie die Lebens­dauer von H2-Anlagen stei­gern. (siehe Artikel „H2 ready“).

Service auf hoher See

Rein­hausen verfügt über speziell für den Offshore-Einsatz zerti­fi­ziertes Service­per­sonal, das schnell vor Ort ist und Repa­ra­tur­maß­nahmen umsetzt, damit der Wind­park rasch wieder ans Netz kann.

Mehr Infos unter:
www.reinhausen.com/de/premium-service

Tim Meyer­jür­gens von TenneT im Inter­view

Erfahren Sie mehr über die Pläne von TenneT ind der Nordsee


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