Den Namen HIGHVOLT trägt der Anbieter von Hochspannungsprüf- und ‑messtechnik erst seit 1995. Doch das Mitglied der Reinhausen Gruppe blickt auf eine viel längere Geschichte zurück.
Als die Elektrifizierung der Welt noch relativ am Anfang stand, gründeten die beiden Freunde Franz Josef Koch und Kurt August Sterzel die Firma „Koch & Sterzel Spezialfabrik wissenschaftlicher Apparate und Instrumente oHg“ in Dresden. Binnen eines Jahrzehnts entwickelten sie es zu einem führenden Unternehmen für Hochfrequenztechnik, Prüfanlagen, Messwandler und den Bau von Röntgenapparaturen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde aus den Überresten der stark zerstörten Produktionsanlagen das VEB Transformatoren- und Röntgenwerk Dresden (TuR) gegründet. Die Produktpalette von Koch & Sterzel wurde fortgeführt, weiterentwickelt und den neuen wissenschaftlichen Anforderungen angepasst.
Nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland übernahm die Siemens AG die Geschäfte. 1995 gründete sie den Geschäftsbereich der Hochspannungsprüftechnik als HIGHVOLT aus. Ob XXL-Drosseln zur Prüfung extra langer Kabel, vollautomatisierte Prüfsysteme für Verteiltransformatoren oder komplexe Messtechnik – zahlreiche Neuentwicklungen sind in der folgenden Zeit entstanden. Das Unternehmen, das seit 2002 zur Reinhausen Gruppe gehört, trägt mit seinen Innovationen und Lösungen rund um die Hochspannungsprüftechnik bis heute dazu bei, die Energieversorgung von morgen sicher und nachhaltig zu gestalten.
1904

Gründung der Firma „Koch & Sterzel“
Gründung der Firma „Koch & Sterzel Spezialfabrik wissenschaftlicher Apparate und Instrumente oHg“ in der Dresdener Altstadt mit acht Mitarbeitenden.

1914
Koch & Sterzel beschäftigt mehr als 200 Mitarbeitende.
1923
Aufgrund des Wachstums zieht das Unternehmen an einen größeren Standort.
1928
AC-Kaskade
1928 wurde weltweit erstmalig eine 1‑MV-Kaskade für die TH Dresden auf Basis von drei 333-kV-Transformatoren für die Erzeugung hoher Wechselspannungen realisiert.

1936
Erstes 1‑MV-DC-PRÜFSYSTEM
Spitzenforschung: Die Atomphysiker und Nobelpreisträger George Hevesy und Niels Bohr sind hier an der weltweit ersten 1‑MV-Hochspannungsanlage des Instituts für Theoretische Physik der Universität Kopenhagen zu sehen, die den Cyclotron-Magneten speiste.

1943
Die Belegschaft wächst auf 1.800 Mitarbeitende.
1948
Gründung des VEB Transformatoren- und Röntgenwerks Dresden (TuR).

1953
Bau der Hochspannungsprüfhalle
Die Hochspannungs-Prüfhalle war mit einer Größe von 55 x 40 x 29 Metern zu dieser Zeit der größte monolithische Industriebau Europas. Mit der neuen Halle war es möglich, Hochspannungs-Prüfanlagen rationeller zu fertigen und zu montieren sowie End- und Abnahmeprüfungen auch für höchste Spannungen durchzuführen.

1969
Stärkster Prüftransformator
Bei der Leipziger Frühjahrsmesse gewinnt TuR eine Goldmedaille für den leistungsstärksten Prüftransformator seiner Zeit, der sogar eine Briefmarke schmückte. Er erzeugte eine Prüfspannung von 1,2 MV und ließ sich mit der Bahn transportieren. Damals eine Besonderheit: Die Durchführung stammte aus dem nichtsozialistischen Ausland von der Firma HSP aus Köln.

1991
Übernahme der Bereiche Transformatoren, Hochspannungsanlagen und Medizintechnik durch die Siemens AG.
1995
Gründung der HIGHVOLT Prüftechnik Dresden GmbH.

1998
Resonanz-Prüfsystem für EXTRUDIERTE 400-KV-KABEL
Der Fortschritt der Kabeltechnologie machte es ab den 1990er-Jahren möglich, immer höhere Spannungen zu übertragen. Die Resonanzprüfung dieser Kabel als weltweit akzeptierte Standardtechnologie wurde maßgeblich durch die Arbeit von HIGHVOLT etabliert. Für die Inbetriebnahme der Kabelsysteme entwickelte HIGHVOLT zum ersten Mal ein mobiles System für die Vor-Ort-Prüfung.

2002
HIGHVOLT wird Mitglied der Reinhausen Gruppe.
2024
Bereit für die Zukunft
HIGHVOLT hat in den drei Jahrzehnten seines Bestehens mit zahlreichen Neuentwicklungen neue Maßstäbe gesetzt. Die Produkte des Dresdener Unternehmens sind angesichts des weltweit wachsenden Energiebedarfs gefragter den je. Um den wachsenden Bedarf an moderner Hochspannungs-Prüftechnik zu decken, wurde im August dieses Jahres ein neuer Produktionsstandort in Klipphausen eröffnet.

Noch mehr Geschichte
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