Der australische Netzbetreiber Ausgrid benötigte ein mobiles Prüfsystem, das auch um enge Kurven kommt. HIGHVOLT packte daher die komplette Technik auf einen kompakten Lkw — dahinter steckte echte Millimeterarbeit.
Bei Australien denken die meisten vermutlich eher an die unendlichen Weiten des Outbacks als an beengte Platzverhältnisse. Doch genau mit ihnen hat es Yilin Xu bei seiner Arbeit häufig zu tun: „In den urbanen Gebieten sind viele unserer Umspannwerke sehr eng gebaut und nur über schmale Zufahrtsstraßen erreichbar.“ Xu ist bei Ausgrid, dem größten Netzbetreiber an der australischen Ostküste, verantwortlich für den Prüfservice im rund 22.275 Quadratkilometer großen Netzgebiet, zu dem auch die Metropole Sydney gehört. Die Messungen, die sein Team aus 21 Prüfingenieuren durchführt, sind wichtig, damit das Asset Management den Zustand der Betriebsmittel besser beurteilen und bei drohenden Ausfällen schnell reagieren kann, sodass bei den über vier Millionen Kunden die Lichter nicht ausgehen.
Damit das weiterhin so bleibt, benötigte Xu einen neuen Prüf-Lkw für die mobile Wechselspannungsprüfung von Trafos, Schaltanlagen oder auch Spannungswandlern. „Unser aktuelles Prüffahrzeug stammt noch aus den Siebzigerjahren und ist veraltet“, erklärt Xu. Eine wichtige Voraussetzung: Der Prüf-Lkw darf eine Länge von 11,2 Metern nicht überschreiten und muss einen geringen Wendekreis haben, damit er in die eng gebauten Umspannwerke fahren kann. Xu wandte sich deshalb an HIGHVOLT: „Wir arbeiten seit vielen Jahren zusammen und sind beeindruckt von der hohen Qualität und Professionalität. Für die Kabelprüfung haben wir bereits einen Trailer von HIGHVOLT im Einsatz.“
Hochspannung auf kleinem Raum
Bei HIGHVOLT in Dresden kennen sich Andreas Thiede, Abteilungsleiter Innovations, und Anne Cholawa, Projektleiterin, mit Wechselspannungsprüfsystemen bestens aus. Bei dieser Methode wird der dielektrische Zustand der Betriebsmittel untersucht. Dazu wird eine erhöhte Prüffrequenz sowie eine erhöhte Prüfspannung gefahren, um zu prüfen, ob es zu Teilentladungen im zu untersuchenden Objekt kommt. Wenn sie einen gewissen Grenzwert überschreiten, deutet das auf Schwachstellen im Isolationssystem hin. Für HIGHVOLT soweit nichts Besonderes. Doch die Anfrage aus Australien war auch für Thiede und Cholawa ein Novum. „Bisher haben wir mobile Prüfsysteme als Trailer- oder Containerlösung realisiert, aber die komplette Technik auf einen Lkw packen — so was gab es bei uns noch nicht“, erklärt Thiede.
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Besonders knifflig war es, alle Komponenten auf engem Raum unterzubringen und dabei die Masseverteilung optimal zu gestalten. Zum Teil echte Millimeterarbeit: „Der Kastenaufbau durfte maximal zweieinhalb Meter betragen. Als er vom Karosseriebauer kam, war er jedoch zehn Millimeter zu breit, also mussten wir nochmal ran.“ Auch aus Sicht von Cholawa war das Projekt herausfordernd: „Die australischen Sicherheitsanforderungen sind sehr streng, der Abstimmungsbedarf ist hoch und der Export und Import sind komplex.“ Doch am Ende erreichte der Lkw wohlbehalten den Hafen von Sydney.
Bessere Prüfung möglich
Dort ist Xu vom Ergebnis begeistert. „Mit unserem alten Prüfsystem konnten wir nur mit 50 Hertz prüfen, jetzt sind wir bei den Frequenzen viel flexibler, auch 100 oder 200 Hertz sind möglich. Unsere Messergebnisse werden damit viel genauer.“ Zudem ist der Lkw schnell einsatzbereit und die Bedienung einfach: „Wir können die Frequenztests vorprogrammieren und die Testdaten aufzeichnen. Das war zuvor nicht möglich.“ Was Xu ebenfalls sehr schätzt, ist der technische Support: „Für Unterstützung können wir uns jederzeit an HIGHVOLT wenden.“
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A.Thiede@highvolt.com