Wendiger Prüfer

Der austra­li­sche Netz­be­treiber Ausgrid benö­tigte ein mobiles Prüf­system, das auch um enge Kurven kommt. HIGHVOLT packte daher die komplette Technik auf einen kompakten Lkw — dahinter steckte echte Milli­me­ter­ar­beit.


Bei Austra­lien denken die meisten vermut­lich eher an die unend­li­chen Weiten des Outbacks als an beengte Platz­ver­hält­nisse. Doch genau mit ihnen hat es Yilin Xu bei seiner Arbeit häufig zu tun: „In den urbanen Gebieten sind viele unserer Umspann­werke sehr eng gebaut und nur über schmale Zufahrts­straßen erreichbar.“ Xu ist bei Ausgrid, dem größten Netz­be­treiber an der austra­li­schen Ostküste, verant­wort­lich für den Prüf­ser­vice im rund 22.275 Quadrat­ki­lo­meter großen Netz­ge­biet, zu dem auch die Metro­pole Sydney gehört. Die Messungen, die sein Team aus 21 Prüf­ingenieuren durch­führt, sind wichtig, damit das Asset Manage­ment den Zustand der Betriebs­mittel besser beur­teilen und bei drohenden Ausfällen schnell reagieren kann, sodass bei den über vier Millionen Kunden die Lichter nicht ausgehen.

Damit das weiterhin so bleibt, benö­tigte Xu einen neuen Prüf-Lkw für die mobile Wech­sel­span­nungs­prü­fung von Trafos, Schalt­an­lagen oder auch Span­nungs­wand­lern. „Unser aktu­elles Prüf­fahr­zeug stammt noch aus den Sieb­zi­ger­jahren und ist veraltet“, erklärt Xu. Eine wich­tige Voraus­set­zung: Der Prüf-Lkw darf eine Länge von 11,2 Metern nicht über­schreiten und muss einen geringen Wende­kreis haben, damit er in die eng gebauten Umspann­werke fahren kann. Xu wandte sich deshalb an HIGHVOLT: „Wir arbeiten seit vielen Jahren zusammen und sind beein­druckt von der hohen Qualität und Profes­sio­na­lität. Für die Kabel­prü­fung haben wir bereits einen Trailer von HIGHVOLT im Einsatz.“

On the road: Etwa 30 bis 35 Einsätze plant der Netz­be­treiber Ausgrid pro Jahr mit dem neuen Prüf-Lkw von HIGHVOLT, um Trafos, Schalt­an­lagen oder auch Span­nungs­wandler zu prüfen. © James Horan

Leicht zu manö­vrieren: Der Prüf-Lkw ist mit 11,2 Metern ange­sichts der Technik, die sich an Bord befindet, sehr kompakt und kommt daher auch mit beengten Platz­ver­hält­nissen gut zurecht. © James Horan

Ange­kommen: Nicht jedes Umspann­werk bietet so viel Platz für Lkw wie dieses in Home­bush, einem Vorort der Metro­pole Sydney. Es ist eines von 230 Umspann­werken im Netz­ge­biet von Ausgrid, die über vier Millionen Menschen mit Strom versorgen. © James Horan

Leichte Hand­ha­bung: Das Konzept des Prüf-Lkws ist bis ins kleinste Detail durch­dacht und damit für die Tech­niker einfach zu bedienen. Beispiels­weise lassen sich die Kabel für den Netz­an­schluss dank inte­grierter Kabel­trom­meln leicht abrollen. © James Horan

Auf Nummer sicher: Der Arbeits­schutz ist in Austra­lien sehr streng. So müssen die ausklapp­baren Treppen ein beid­sei­tiges Geländer haben. Die Mate­ria­lien sind zudem so gewählt, dass keine Span­nung über­springen kann. © James Horan

Bewährte Technik: Das Wech­sel­span­nungs­prüf­system von HIGHVOLT ist bei zig Kunden im Einsatz und der Gold­stan­dard für die Betriebs­mit­tel­prü­fung. Noch nie war es jedoch derart kompakt auf so wenig Raum unter­ge­bracht. © James Horan

Mobile Schalt­zen­trale: In der klima­ti­sierten Kabine können die Tech­niker die Anlage bedienen, die Werte ablesen und Proto­kolle erstellen.Praktisch ist auch, dass sich die Frequenz­tests vorpro­gram­mieren lassen. © James Horan

Erwar­tungen erfüllt: Yilin Xu, Senior Engi­neer bei Ausgrid, ist begeis­tert vom neuen Prüf-Lkw. Mit ihm können er und sein Team die Betriebs­mittel nun viel genauer prüfen und damit die Versor­gungs­si­cher­heit im 22.275 Quadrat­ki­lo­meter großen Netz­ge­biet erhöhen. © James Horan

Hoch­span­nung auf kleinem Raum

Bei HIGHVOLT in Dresden kennen sich Andreas Thiede, Abtei­lungs­leiter Inno­va­tions, und Anne Cholawa, Projekt­lei­terin, mit Wech­sel­span­nungs­prüf­sys­temen bestens aus. Bei dieser Methode wird der dielek­tri­sche Zustand der Betriebs­mittel unter­sucht. Dazu wird eine erhöhte Prüf­fre­quenz sowie eine erhöhte Prüf­span­nung gefahren, um zu prüfen, ob es zu Teil­ent­la­dungen im zu unter­su­chenden Objekt kommt. Wenn sie einen gewissen Grenz­wert über­schreiten, deutet das auf Schwach­stellen im Isola­ti­ons­system hin. Für HIGHVOLT soweit nichts Beson­deres. Doch die Anfrage aus Austra­lien war auch für Thiede und Cholawa ein Novum. „Bisher haben wir mobile Prüf­sys­teme als Trailer- oder Contain­erlö­sung reali­siert, aber die komplette Technik auf einen Lkw packen — so was gab es bei uns noch nicht“, erklärt Thiede. 

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Beson­ders knifflig war es, alle Kompo­nenten auf engem Raum unter­zu­bringen und dabei die Masse­ver­tei­lung optimal zu gestalten. Zum Teil echte Milli­me­ter­ar­beit: „Der Kasten­aufbau durfte maximal zwei­ein­halb Meter betragen. Als er vom Karos­se­rie­bauer kam, war er jedoch zehn Milli­meter zu breit, also mussten wir nochmal ran.“ Auch aus Sicht von Cholawa war das Projekt heraus­for­dernd: „Die austra­li­schen Sicher­heits­an­for­de­rungen sind sehr streng, der Abstim­mungs­be­darf ist hoch und der Export und Import sind komplex.“ Doch am Ende erreichte der Lkw wohl­be­halten den Hafen von Sydney.

Bessere Prüfung möglich

Dort ist Xu vom Ergebnis begeis­tert. „Mit unserem alten Prüf­system konnten wir nur mit 50 Hertz prüfen, jetzt sind wir bei den Frequenzen viel flexi­bler, auch 100 oder 200 Hertz sind möglich. Unsere Mess­ergeb­nisse werden damit viel genauer.“ Zudem ist der Lkw schnell einsatz­be­reit und die Bedie­nung einfach: „Wir können die Frequenz­tests vorpro­gram­mieren und die Test­daten aufzeichnen. Das war zuvor nicht möglich.“ Was Xu eben­falls sehr schätzt, ist der tech­ni­sche Support: „Für Unter­stüt­zung können wir uns jeder­zeit an HIGHVOLT wenden.“


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Andreas Thiede ist für Sie da:
 A.Thiede@highvolt.com


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