Frische Ideen für neue Märkte von morgen entwickelt das Team von MR Power Quality Converters am Flughafen Tegel in Berlin.
Der Energiemarkt ist im Wandel. Dominierten früher reine Wechselspannungsnetze, leben wir heute in einer hybriden Welt. Dezentrale Erzeuger wie Solar- und Windkraftanlagen liefern und Verbraucher wie E‑Fahrzeugladesäulen nutzen Gleichspannung (DC). Um diese hybride Welt besser zu vernetzen, sind lokale DC-Netze eine effiziente Lösung. Das bedeutet: Energieerzeuger und ‑verbraucher aufeinander abzustimmen und verlustarm ohne Umrichtungsvorgänge miteinander zu verbinden. So lassen sich auf vielfältige Weise Kosten einsparen, sowohl im Aufbau der Infrastruktur als auch im Betrieb.
„Gerade für Flottenanbieter rechnet sich die DC-Technik. “
Kim Urbanke, Vertrieb Power Quality Converters
Neue, spannende Marktfelder für die Leistungselektronik im Niederspannungsbereich also, die passende Systemlösungen erfordern. Genau die richtige Aufgabe für das Team der MR Power Quality Converters in Berlin. Ehemals ein Teil der AEG, gehört es seit über 20 Jahren zu MR. Der Unternehmensbereich entwickelte sich in den vergangenen Jahren mit den Anforderungen des Marktes weiter. Etwa mit dem modularen Aktivfilter zum Ausgleich von Strom- und Spannungsschwankungen in AC-Netzen oder dem modularen Wechselrichter für Batteriespeicher in hybriden Netzen.
Mit den GRIDCON®-DC-Produkten brachten die Berliner ab 2023 neue Produkte auf den Markt, mit denen sie sich einen Zukunftsmarkt erschließen: Sie ermöglichen den Anschluss von DC-Erzeugern, Speichern und Verbrauchern an ein lokales DC-Netz. Der neue GRIDCON® DC-Charger bietet beispielsweise eine Ladeinfrastruktur für Pkw und Nutzfahrzeuge. „DC-Netze sind derzeit vieldiskutiert und werden von den Kunden stark nachgefragt“, sagt Kim Urbanke vom Vertrieb Power Quality Converters. „Die Kunden suchen nach immer effizienteren Systemen und unsere Vertriebspartner zeitgleich nach Möglichkeiten, sich mit innovativen Ansätzen noch besser von ihrer Konkurrenz zu differenzieren.“
„Uns zeichnen eine hohe technische Kompetenz und spezialisiertes Wissen aus“
Kim Urbanke, Vertrieb Power Quality Converters
Vor allem in der E‑Mobilität ist die Nachfrage nach einer schnellen und energieeffizienten Ladeinfrastruktur groß. Einzelhändler statten ihre Parkplätze mit Ladesäulen aus, aber auch Logistikanbieter oder der öffentliche Nahverkehr suchen passende Lösungen. Kim Urbanke erklärt: „Gerade für Flottenanbieter rechnet sich die DC-Technik. Für sie sind die Total Cost of Ownership, kurz TCO, relevant. Also die Gesamtkosten des Betriebs. Was kostet der gefahrene Kilometer mit Strom im Vergleich zum Diesel?“
Mit Depotlösungen mit selbsterzeugtem und zwischengespeichertem Solarstrom fährt man in vielen Anwendungen schon heute deutlich günstiger als mit fossilen Kraftstoffen, so Urbanke. Dabei ist das MR-Angebot nicht auf die E‑Mobilität beschränkt. Auch Industrieunternehmen können mit den Produkten Teile ihres Netzes auf Gleichspannung umstellen und so die Effizienz ihres Gesamtnetzes erhöhen und Kosten sparen.
An frischen Ideen mangelt es dem 40-köpfigen Team aus erfahrenen und jungen Kollegen nicht. „Uns zeichnen eine hohe technische Kompetenz und spezialisiertes Wissen aus“, sagt Urbanke. Gepaart mit Kreativität und Innovationskraft brauche es das, um Produkte für neue Märkte zu entwickeln. „Hier sind alle sehr motiviert, neue Geschäftsfelder zu erschließen und zu wachsen“, betont er. Seit Anfang 2023 befindet sich ihr Standort am ehemaligen Flughafen Tegel, im dort entstehenden Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien, der Urban Tech Republic. Hier gibt es genügend Raum für ihre Ideen und reale Testumgebungen, wie dem sogenannten System Integration Center, in dem die Entwickler an neuen DC-Systemlösungen feilen können.
Innovatives Pilotprojekt der MR Power Quality Converters
Strom tanken ohne Umwege: Solarstrom vom Dach für Ladestationen und Gewerbeimmobilien.
1. Das Ziel
Das Handelsunternehmen Buchbauer möchte die Energieversorgung für einen neuen Edeka-Markt und die E‑Auto-Ladestationen für Kunden größtenteils mit günstiger lokal erzeugter Solarenergie abdecken. Trotz begrenztem AC-Netzanschluss soll dazu sowohl eine leistungsstarke PV-Anlage installiert werden, die das volle Dachpotenzial nutzt, als auch ein ausbaufähiges Angebot an attraktiven Schnellladesäulen aufgebaut werden – ganz ohne langwierigen und teuren Netzausbau.

2. Die Umsetzung
Das Pilotprojekt erfolgte in Kooperation mit einem Systemintegrator für DC-Netze, der LET-Gruppe. MR lieferte ihren erprobten zertifizierten Wechselrichter GRIDCON® PCS, den neuen GRIDCON® DC Transformer zur direkten DC-Speicheranbindung und die im DC-Netz installierte Ladestation GRIDCON® DCC. Jonas Epperlein, Power Quality Converters Vertrieb, sagt: „Hocheffiziente Speicher sorgen für die notwendige Harmonie zwischen günstiger volatiler Erzeugung von lokalen PV-Erzeugungsanlagen und der schwankenden Nachfrage der E‑Mobilität.“ Das Pilotprojekt dient als Vorlage für eine sektorübergreifende Multiplikation des PV2V-Systemansatzes zum Beispiel in der Logistik oder dem öffentlichen Personennahverkehr.

3. Das Ergebnis
An den bestehenden AC-Netzanschluss mit 170 kW wurde eine PV-Anlage mit 345 kWp Leistung angeschlossen. Dies wäre in einem herkömmlichen AC-Netz nicht möglich gewesen. Lokal benötigter Strom, beispielsweise für einen Ladevorgang, wird direkt aus der lokalen PV-Erzeugung bereitgestellt. Mit PV2V (Photovoltaic-2-Vehicle) wird ein lukratives, günstiges Ladeangebot geschaffen, das für zufriedene Kunden und einen stets vollen Supermarkt sorgt. Der verbleibende Sonnenstrom wird in Zeiten mit mehr Erzeugung als Bedarf gespeichert und verbraucht, sobald möglich. Die effiziente DC-Netzkopplung erhöht die Ausbeute der PV-Anlage, reduziert die Speicherverluste deutlich und ermöglicht den Ausbau der Ladeinfrastruktur an bestehenden AC-Netzanschlüssen unter Nutzung aller lokal zur Verfügung stehenden Potenziale. Die maximale Ausnutzung lokaler AC-Netzanschlussleistungen reduziert den Netzplanungsaufwand deutlich und verkürzt sonst aufwendige Genehmigungen für Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen.
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